Dienstag, 8. November 2005, 19:30 Uhr
Evangelische Studierenden Gemeinde (ESG), Am
Laugrund 5, Paderborn.
Europa macht dicht
Die kriegerische Grenzpolitik der EU
Mit der Erstürmung der zu Festungen ausgebauten Städte Melillia und Ceuta in
Marokko im Oktober durch Hunderte von MigrantInnen haben die Diskussionen um
Einwanderung erneut Eingang in die aktuelle Tagespolitik gefunden. In den
letzten Wochen starben mindestens 14 Menschen bei dem Versuch, die Grenzanlagen
zu überwinden – die meisten von ihnen wiesen Schussverletzungen auf. Und die
spanische Regierung reagierte weiter mit Härte: Flüchtlinge, die es geschafft
hatten, nach Ceuta oder Mellila zu gelangen, wurden nach Marokko abgeschoben.
Marokko verschickte die MigrantInnen an die algerische Grenze und setzte sie
dort mitten in der Wüste aus - einige sind mittlerweile gestorben.
Deutlich wird hier der gewalttätige Charakter europäischer Grenzpolitik.
Flüchtlinge werden zu einem sicherheitspolitischem Problem, das auch mit
kriegerischen Mitteln bekämpft wird: Lager, militärische Grenzüberwachung,
"friedenssichernde Maßnahmen".
Wir zeigen den
Dokumentarfilm „Der 36. Breitengrad“ (Spanien 2004, 65 Min.) über die
Festung Europa an ihrer Südgrenze. Der 36. Breitengrad ist eine imaginäre Linie
auf der Landkarte und gleichzeitig ein realer Ort, die Straße von Gibraltar, wo
Flüchtlinge versuchen, über das Meer nach Europa zu gelangen.
Und wir diskutieren wir anhand der aktuellen Ereignisse die Ziele
und Folgen der europäischen Flüchtlingspolitik.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem
Projektbereich EineWelt an der
UNI-Paderborn und der Büren-Gruppe Paderborn.
weitere Informationen: indymedia -
EU/Marokko: Abschiebung in den Tod | Hintergrundtext:
Das Mittelmeer als neuer Raum der Abschreckung