Initiative gegen den Krieg Paderborn

                                                                          
Paderborner Initiative gegen den Krieg und IPPNW - Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/ Ärzte in sozialer Verantwortung e.V., Regionalgruppe Paderborn laden ein:



Im NATO-Protektorat: Afghanistan - Eine Politik des Krieges

Massenabschiebungen in die Armut und in den Krieg
 

Diskussionsveranstaltung mit Matin Baraki / Marburg
 


Dienstag, 25. Oktober
2005, 20 Uhr

Kulturwerkstatt, Cafeteria

Bahnhofstr. 64, Paderborn
 

Mehr als drei Jahre nach dem offiziellen Ende des NATO-Krieges kann von Frieden am Hindukusch keine Rede sein. Über die Hälfte der Provinzen Afghanistans - vor allem im Süden und Osten des Landes - werden von den Warlords beherrscht und gelten als Gebiete mit hohem Sicherheitsrisiko. Das Kontingent der Bundeswehr in Afghanistan soll jetzt auf 3.000 Soldaten aufgestockt werden. Im Klartext bedeutet das eine militärische Großoffensive, denn 3.000 Soldaten im Einsatz gegen schwer bewaffnete einheimische Kämpfer ist nichts anderes als Krieg.

Zeitgleich rüsten die deutschen Innenminister zu einer anderen Großoffensive: mehrere Tausend Flüchtlinge sollen nach Afghanistan abgeschoben werden. Die Durchführung der geplanten Massenabschiebungen würde einen Präzedenzfall für Zwangsrückführungen ohne jede Hemmschwelle schaffen: Künftig wäre es möglich, einen Krieg gegen ein Land zu führen und die von dort geflohenen Menschen noch während der Dauer des Krieges wieder zurückzuschieben.

Der Referent Dr. Matin Baraki wird vor diesem Hintergrund über die Lage in Afghanistan berichten. Er wird über die Politik des Krieges referieren - über die geostrategischen Großmachtinteressen in dieser Region. Und er wird erzählen, welche Erwartungen und Perspektiven die meisten Menschen in Afghanistan haben.

Matin Baraki wurde 1947 in Afghanistan geboren, hat dort studiert und dann als Lehrer gearbeitet. 1995 Promotion an der Universität Marburg. Er nahm Lehraufträge an den Universitäten Marburg, Gießen, Kassel und Münster wahr und publizierte über den Nahen und Mittleren Osten sowie Süd- und Zentralasien in verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen der Bundesrepublik und der Schweiz. 2004 erschien sein Buch "Kampffeld Naher und Mittlerer Osten".

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Projektbereich EineWelt an der UNI Paderborn, der Büren-Gruppe Paderborn, dem Verein »Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren«, dem Flüchtlingsrat Paderborn und dem Linken Forum Paderborn.
 


Artikel von Matin Baraki - eine Auswahl:
Afghanistan: Keine Alternative zum Bundeswehr Engagement?  Politik des Krieges: Geostrategische Großmachtinteressen und Afghanistan

 

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